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Coupled stratosphere-troposphere-Atlantic multidecadal oscillation and its importance for near-future climate projection


Coupled stratosphere-troposphere-Atlantic multidecadal oscillation and its importance for near-future climate projection

Omrani, Nour-Eddine, et al. "Coupled stratosphere-troposphere-Atlantic multidecadal oscillation and its importance for near-future climate projection." NPJ climate and atmospheric science 5.1 (2022): 59.





Kevin Lehninger

Philipp Lengsfeld


Februar 2023


Die Arbeitsgruppe Omrani et al (2022) veröffentlichte npj climate and atmospheric science eine Arbeit, worin die verschiedenen kohärenten, winterlichen, multidekadischen Trends der nördlichen Hemisphäre (NH) in Stratosphäre, Troposphäre, Ozeane und Kryosphäre diskutiert werden. Bisher war der übergreifende kausale Zusammenhang der einzelnen Systeme, der diese Trends miteinander verbindet, wenig verstanden. In diesem Artikel wird beschrieben, wie anhand langfristiger, transient erzwungener, gekoppelter Klimasimulationen große Teile der kohärenten NH-Multidekadenveränderungen als ein gedämpfter, gekoppelter Stratosphäre/Troposphäre/Ozean-Oszillationsrahmen verstanden werden kann.


Dabei wird die thermohaline* Abschwächung der atlantischen Umwälzzirkulation und der außertropischen-atlantischen Strömungswirbel durch die Abkühlung der Stratosphäre begründet, die mit der welleninduzierten, gekoppelten Stratosphären-Troposphären-Kopplung des nördlichem Annularmodus (NAM) verbunden ist. Es wird beschrieben, wie die Verstärkung des polwärts gerichteten, ozeanischen Wärmetransports zur Abschmelzung des arktischen Meereises beiträgt und damit auch zur großräumigen Erwärmung des Atlantiks in Folge der arktischen Erwärmung führt.


Diese Erwärmung sorgt durch die welleninduzierte, sich abwärts ausbreitende negative NAM eine stratosphärische Erwärmung und daraus folgt letztlich die Umkehrung der Oszillationsphase.

Die gekoppelte Variabilität verbessert die Leistung statistischer Modelle. die eine weitere Abschwächung der nordatlantischen Oszillation, eine Abkühlung des Nordatlantiks und eine Unterbrechung der winterlichen nordatlantisch-arktischen Meereisbildung und der globalen Oberflächentemperatur wie in den 1950er bis 1970er Jahren voraussagen.


In der Diskussion wird der mögliche Einfluss der stratosphärischer Temperatur- und Zirkulationsänderung auf die Variabilität der Ozonkonzentration beleuchtet. Es wird postuliert, dass der Einfluss der multidekadischen, gekoppelten Stratosphäre/Troposphäre-Ozean-Variabilitäten eine Neubewertung des bisher hauptsächlich auf anthropogene Einflüsse zugeschriebenen Ozontrends erfordert.



 

Quelle:



re:look climate-Bewertung und Diskussion:


Philipp Lengsfeld


Dieses hochklassig publizierte Werk (npj ist Teil von nature publishing) einer Kooperation von Wissenschaftlern führender Institutionen** beleuchtet die Bedeutung von „natürlichen“ Klimafaktoren und zyklischen Effekte und kommt in den Bandbreite der Vorhersagen sogar zur der Erkenntnis, dass im nördlichen Europa in den kommenden Jahrzehnten eher eine Abkühlung zu erwarten ist. Die Implikationen für die green house gas driven anthropogenic global warming, also die GHG-AGW-These werden nicht explizit diskutiert, sind aber sicherlich fundamental.


Zusätzlich enthält das Papier aber einen weiteren ganz zentralen Punkt: Der andiskutierte mögliche Einfluss der klimatischen Oszillationen auf die Ozonschicht hätte im Zweifel signifikante Implikationen für die Bewertung einer als weltweiter Blaupause gesehenen wissenschaftlich-politischen Aktivität: Wenn der anthropogene Anteil (FCKW-Stoffe) deutlich geringer ist als momentan angenommen (die Autoren Omrani et al. deuten hier nur an, es ist nicht ganz klar, ob die von Ihnen beschriebene Oszillation nicht das Öffnen und Schließen des Ozonlochs auch vollständig erklären könnte), dann waren die globalen Anstrengungen rund um das Montreal-Protokoll für das Ozonloch mindestens mal nicht so bedeutsam, wenn nicht sogar unnötig.


Und hier schließt sich der Kreis in der Bewertung: Omrani et al. beschreiben natürliche Klimaoszillationsmechanismen, deren Implikationen für die CO2-AGW-Hypothese nur implizit zu erahnen sind, dagegen wäre die Schlussfolgerung im Falle Ozon deutlich: Die IPCC-Aktivitäten zum Umgang mit den angenommenen GHG-AGW-Folgen waren primär auf der Blaupause Montreal-Protokoll aufgebaut – sollte sich diese Aktivität als unnötig oder gar schädlich herausstellen, würde es zumindest die Zweifel an momentanen IPCC-Aufstellung massiv verstärken. Auch wissenschaftlich wäre eine Entkräftung der FCKW-Ozon-These zwar kein Beweis, würde aber auf Grund der Ähnlichkeiten der Herleitung und Verteidigung weitere massive Zweifel an der Belastbarkeit der GHG-AGW-These kreieren.





* theromohalin: Eigenschaft des Meerwassers aufgrund von Temperaturänderungen oder Änderungen des Salzgehalts seine Dichte zu ändern


** lead author: Geophysical Institute, University of Bergen and Bjerknes Centre for Climate Research, Bergen, Norway, Ko-Autoren: Nansen Environmental and Remote Sensing Center, Bergen, Norway, GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research, Kiel, Germany, Department of Environmental Sciences, Informatics and Statistics, University Ca’ Foscari of Venice, Mestre, Italy, Max Planck Institute for Meteorology, Hamburg, Germany, Department of Mechanical Engineering, Rice University, Houston, TX, USA

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